Dienstag, 25. August 2015

GOODBYE KANADA

GOODBYE KANADA

Nach elf Monaten verlassen wir Nordamerika. Nach unserer Reise durch Süd - und Mittelamerika hat uns der Norden noch gefehlt. Wir waren neugierig, wie sich das Leben auf dieser Seite des Kontinents abspielt.
Wir wollten einen Winter in Kanada erleben, einen Roadtrip durch die abwechslungsreiche Landschaft der USA machen, wilde Tiere in freier Natur erleben und den amerikanischen Lifestyle kennenlernen.
Uns war bewusst, dass Amerika riesengroß ist und die Distanzen mit denen in Europa nicht vergleichbar sind. Doch diese Weiten haben uns umgehauen,...das Gefühl im Nirgendwo zu sein, diese Freiheit - die einen doch wieder einschränkt. Beim Anblick der weißen Gipfel, der nebelverhangenen Regenwälder und der unendlich weiten Straßen packten uns immer wieder Staunen und Ehrfurcht. In Kanada kann man der Wildnis nicht aus dem Weg gehen, sie umgibt einen immer und überall. 
Wir werden diese unglaubliche Stille, das endlose Grün, die Gangart eines Bären, das Geräusch der Helikopter inmitten des weißen Wintertraums und die lockere Art der Amerikaner nie vergessen. 
Doch wir haben auch die Schattenseite Nordamerikas kennengelernt. Die fehlenden Infrastrukturen bei den riesen Distanzen, das Verständnis sein Hab und Gut zu pflegen und in Qualität statt Quantität zu investieren. Umzüge sind in Amerika keine Seltenheit und nur allzu oft wird leider alles was nicht mehr funktioniert oder gefällt am Grundstück entsorgt.
Wir haben keinen Nordamerikaner kennengelernt, der heute noch dort lebt, wo er aufgewachsen ist. Verständlicherweise werden viele Freundschaften nur oberflächlich geschlossen und Konflikte werden meist nicht ausgesprochen.
Wir sind mit unserer europäischen Direktheit oft auf Unverständnis gestoßen und können auch heute noch nicht glauben, dass es bei unserem ehemaligen Arbeitgeber kein NEIN gegenüber Gästen gab. Bei allem wird fleißig genickt, das durften wir dann auch selbst bei etlichen unkompetenten Angestellten in Banken und Versicherungen erfahren. Höflichkeit geht vor, doch leider wird einem diese Freundlichkeit nur allzu oft zum Verhängnis.
Wir haben uns nie gedacht, dass wir uns so sehr von den Amerikanern unterscheiden, in unserem Handeln und Denken. 
Doch genau dafür ist Reisen da, um in andere Kulturen einzutauchen, mit Einheimischen zu leben und dabei sich selbst besser kennenzulernen.
In Kanada hatten wir das einmalige Erlebnis mit unseren Eltern zu reisen und wir hoffen, dass sie uns und unsere Reiselust jetzt etwas besser verstehen können. Denn nur, wer aus seiner Komfortzone ausbricht lässt Abenteuer zu...



   ...weiter gehts!





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